Gedenkveranstaltung zur Kalvarienberg-Explosion mit Prümer Schülerinnen und Schülern

Am Freitag, den 6.9.2024, besuchten die 10. Klassen des Vinzenz-von-Paul-Gymnasiums gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern anderer Prümer Schulen die Gedenkveranstaltung zur Kalvarienberg-Explosionskatastrophe im Juli 1949 in der Prümer Basilika.

Gerade vier Jahre nach Kriegsende war das weitgehend zerstörte Prüm noch im Wiederaufbau begriffen, als am 15.7.1949 das Munitionsdepot der französischen Besatzungstruppen im Kalvarienberg oberhalb der Stadt Prüm durch bis heute nicht näher aufgeklärte Umstände explodierte. Schon seit Monaten hatten Prümer Bürger die zunehmende Einlagerung vieler Hundert Tonnen Sprengstoff in das Depot besorgt verfolgt. Der Sprengstoff sollte hier zur Zerstörung der Reste von Hitlers Westwall zwischengelagert werden.
Monika Rolef, Maria Tarnow und Erich Reichertz berichteten als Zeitzeugen den anwesenden Gästen durch anschauliche Berichte und eine Filmvorführung von diesem denkwürdigen Tag der Prümer Stadtgeschichte.


12 Menschen starben durch die Explosion und ihre Folgen. Fast ein Drittel der damaligen Stadtbevölkerung wurde an diesem Tag durch den Erdauswurf obdachlos, der große Teile der Stadt zerstörte und unter rotem Sandstein begrub. Die Wucht der Explosionen wurde selbst von Erdbebenmessstationen im 350 km entfernten Stuttgart aufgezeichnet. Im 20 km entfernten Gerolstein bedeckte roter Staub die Straßen und Häuser.

Im Kalvarienberg klafft seit diesen Tagen ein 190 Meter langes und 90 Meter breites Loch, das mittlerweile komplett von der Natur zurückerobert wurde.
Zum Abschluss wurden den Zeitzeugen aus dem Publikum zahlreiche Fragen gestellt, deren Antworten das Geschehen noch weiter zu bebildern vermochten. Offensichtlich war es gelungen, die jungen Gäste auf die historische Dimension der Geschehnisse aufmerksam zu machen.